Familiengründung und Selbstständigkeit

David Heinrich Hoppe war „so etwas wie der erste botanische Freiberufler“. Er hatte keine großen Besitztümer und musste seine Leidenschaft selbst finanzieren. Daher hält sich die Meinung, dass seine Initiativen, etwa die Gründung der Regensburgischen Botanischen Gesellschaft oder auch die Herausgabe mehrer Zeitschriften, „wohl auch einem gewissen Eigennutz“ entsprangen“. Dadurch wurde er der Öffentlichkeit bekannt und konnte Interesse für die Botanik erzeugen.

David Heinrich Hoppe

1795 erhielt Hoppe das Bürgerrecht von Regensburg und damit die Erlaubnis eine Arztpraxis zu eröffnen. Er hatte seit 1792 in Erlangen Naturwissenschaften und Medizin studiert und promovierte am 05.05.1795. Anschließend arbeitete er bis 1803 als praktischer Arzt in Regensburg. Ebenfalls im Jahr 1795 heiratete David Heinrich Hoppe Marie Friederike Stockmar, die Tochter eines Försters, die ihn auch einmal auf einer seiner Alpenreisen begleitete und ihm beim Konservieren der Pflanzen half. Das Paar hatte zwei Söhne und zwei Töchter, von denen jedoch nur die 1801 geborene Friederike das Erwachsenenalter erreichte. Sie war bis zu ihrer Hochzeit mit dem österreichischen Botaniker Josef Anton Hoch-Müller 1834 die engste Mitarbeiterin ihres Vaters bei der Zeitschrift „Flora“. 1797 beteiligte sich David Heinrich Hoppe an der Preisfrage der Leopoldina und bekam den halben Preis der Cothenius-Stiftung zugesprochen. Seine Zeitgenossen loben seine Geistesgegenwart und sein „heiteres, nur für das Schöne und Wahre empfängliche Gemüth“. Für die damalige Zeit, in der sich das wissenschaftliche Studium für Apotheker und andere Berufsgruppen erst noch durchsetzen musste, hatte Hoppe eine seltene literarische Vorbildung. Seine Bescheidenheit, die ihm seine Mutter von frühester Kindheit an beigebracht hatte, drückt sich auch in einem Spruch Hoppes aus: „Es soll die Botaniker nicht nach den Fleischtöpfen Ägyptens gelüsten, sondern sie sollen sich mit Erdäpfeln begnügen.“



Universitätsbibliothek Regensburg, 2010