Lehrzeit und erste Anstellungen

Nachdem er 1773 den Tod der Mutter, die das botanische Interesse ihres Sohnes unterstützt hatte, hinnehmen musste, begann David Heinrich Hoppe 1775 eine Apothekerlehre an der Königlichen Hof-Apotheke in Celle. Als jüngster Lehrjunge war er für den „Handverkauf“, also die Ausgabe von Medikamenten an Kunden, und für die Herstellung zahlreicher Salben zur äußerlichen Anwendung zuständig. Daneben musste er als Laufbursche für die beiden Gehilfen und die beiden älteren Lehrlinge herhalten. Trotz der anstrengenden Arbeit gefiel ihm seine Stellung und nach dem Ausscheiden des ältesten Lehrlings 1777 stieg er zum zweiten Lehrburschen auf, der in der Rezeptur und Defektur tätig war.

Hoppes Geburtshaus

1780 schloss David Heinrich Hoppe seine Lehrzeit ab als „der erste Ausgelernte, welcher keine Ohrfeige bekommen“ hat, so sein Lehrmeister bei der Zeugnisübergabe. Wie damals üblich, hatte ihm sein Vorgesetzter seine erste Stelle als Apothekergehilfe in Hamburg beschafft. Er blieb jedoch nur zwei Jahre in Bergmann’s Apotheke, da er sich dort nicht weiter entwickeln konnte. So schien es ihm sinnvoll, „eine Condition zu verlassen, in welcher ich durchaus nichts profitieren konnte, vielmehr zu weiterer Ausbildung augenscheinlich behindert wurde“. Sein neuer Arbeitsplatz in Halle bot dagegen bessere Voraussetzungen zur Weiterbildung. Der Apothekenbesitzer war belesen und wissenschaftlich interessiert und baute eine Bibliothek mit vor allem chemischer Literatur auf. Hoppe war es in dieser Zeit auch möglich, Vorlesungen zu anderen Gebieten wie Physik oder Naturgeschichte zu besuchen.

Carex erythrostachys Hoppe und Carex claviformis Hoppe

Obwohl es ihm also in Halle sehr gut gefiel, wechselte Hoppe bereits 1783 nach Wolfenbüttel. Ausschlaggebend dafür war sein alter Freund Wagenfeld, der ihm bereits als Schüler die Pflanzen näherbrachte und in Celle und Halle sein Kollege war. Außerdem gefiel ihm die Vorstellung, wieder näher an der Heimat zu sein. In Wolfenbüttel gab es zwar keine regelmäßigen freien Tage, aber die Regelung der Ausgehtage war sehr großzügig. So bekam Hoppe 1784 sogar 14 Tage frei, um eine Reise zum Botanisieren auf dem Brocken zu unternehmen.



Universitätsbibliothek Regensburg, 2010