Der Tod David Heinrich Hoppes

Am 01. August 1846 starb David Heinrich Hoppe im Alter von 86 Jahren, auf den Tag genau drei Jahre nach seinem letzten Besuch auf dem Untersberg bei Salzburg. Wie sehr er an der Botanik gehangen hatte, zeigen seine letzten Worte: „Seht doch nach der Iris, sie verdirbt sonst.“ Auf seinen ausdrücklichen Wunsch hin wurde Hoppes Leiche geöffnet und festgestellt, dass die Todesursache Organversagen und nicht, wie von Hoppe vermutet, die Spätfolge eines Sturzes vom Pferd war. August Emanuel Fürnrohr sandte am Tag darauf ein Schreiben, in dem Einzelheiten zum Begräbnis bekannt gemacht wurden: „Gestern Abends um 5 Uhr entschlief zu einem besseren Leben unser würdiger und vielgeliebter Herr Director, Hofrath Dr. Hoppe. Seiner ausdrücklichen Bestimmung zu Folge soll das Leichenbegängniß in aller Stille statt finden; da dieß aber die Mitglieder unserer botanischen Gesellschaft nicht abhalten dürfte, ihrem hochverdienten Stifter und Lenker die letzte Ehre zu erweisen, so ladet der Unterzeichnete sämmtliche Herrn Collegen hiermit ein, sich morgen Abends um 3/4 auf 5 Uhr in Trauerkleidung in dem Leichenhause der untern Stadt (bei St. Peter) einzufinden, und den Verblichenen von da zur Grabesruhe zu geleiten.“

David Heinrich Hoppe

In der „Flora“ erschien kein Nachruf auf ihren Gründer und auch der damalige Präsident der Regensburgischen Botanischen Gesellschaft, Carl Friedrich Philipp v. Martius, hielt keine Gedenkrede. Dies lässt sich mit der Distanz, die David Heinrich Hoppe damals zu der von ihm gegründeten Gesellschaft hatte, erklären – Hoppe war nicht „die Gesellschaft“. Es zeigt auch das schwierige Verhältnis Hoppes zu den übrigen Mitgliedern der Gesellschaft.

David Heinrich Hoppe vererbte der Gesellschaft ein Moosherbar, einen Teil seiner Bibliothek und Pflanzendubletten, seine Nachkommen schenkten ihr ein Ölgemälde des Stifters sowie seine gesammelte Korrespondenz. Einen Teil des restlichen Erbes verkaufte seine Tochter Friederike Hoch-Müller 1866 wohl aus Geldnot, so gingen etwa die pädagogischen Titel der Privatbibliothek an den Bischof von Salzburg. Ein Hoppe-Herbar bot sie für 500 Gulden auch der Regensburgischen Botanischen Gesellschaft an, die aber nicht daran interessiert war, so dass das Herbarium schließlich an Kronprinz Rudolf von Österreich ging. Weitere Sammlungen gingen an das Botanische Institut der Universität Wien, das Herbar des Naturwissenschaftlichen Museums Budapest und private Forscher.



Universitätsbibliothek Regensburg, 2010