Regensburg

1786 kam David Heinrich Hoppe nach Regensburg. Dort wurde er Apothekergehilfe in der Gladbach’schen Apotheke, die es noch heute unter dem Namen Elefantenapotheke gibt. Nach eigenen Angaben traf Hoppe dort „eine so vortreffliche Condition an, daß sie alle bisherigen überstrahlte.“

In den insgesamt sechs Jahren seiner Anstellung in der Gladbach’schen Apotheke behielt David Heinrich Hoppe seine Leidenschaft für die Botanik bei. „Lange Zeit blieb sie jedoch nur seine liebste Freizeitbeschäftigung, welcher der Apothekergehilfe schon manchmal ein Mittagessen opferte, um an seinem freien Nachmittag nur ja recht bald »das Freie zu gewinnen«.“ Dabei profitierte er von großzügiger Gewährung von „Ausgehtagen“, die ihm erlaubten, die vielfältige Flora der Umgebung zu erforschen: jede Woche ein freier Nachmittag und jede dritte Woche auch Samstagnachmittag frei.

Gedicht von Maria Johanna Sedelmaier

Ein Bild von Hoppe zu dieser Zeit gibt uns sein Freund Ernst Wilhelm Martius: „Sein ziemlich rundes Antlitz, von blonden Haaren eingefaßt, mit stumpfen, wenig hervortretenden Zügen sprach von Treue und Derbheit zu mir, die nicht sehr hohe Stirn von Fleiß; der etwas aufgeworfene Mund schien zu verrathen, daß mein Freund kein Kostverächter sey; die stumpfe Nase, mit weit geöffneten Flügeln athmete Freiheitssinn; die blauen, nach allen Seiten herumrollenden Augen blickten Einen aus dem frischen Gesicht mit schalkhafter Laune an, und der Ton seiner lauten, kräftigen Stimme, sein westphälischer Accent, die Kernhaftigkeit seiner Ausdrücke - Alles harmonierte, und man mußte Ein Herz und Ein Sinn werden mit dem lieben, deutschen Jüngling... Schon damals [1788] gieng Hoppe vorwärtsgebückt, als wenn er immer Etwas zu suchen hätte; aber sein Schritt war fest und nicht zu ermüden.“

Schon in dieser Zeit fällt David Heinrich Hoppe durch seine wahlweise als exzentrisch oder zweckmäßig beschriebene Kleidung auf. August Emanuel Fürnrohr beschreibt ihn so: „Den in einfacher grauer Jacke, einer ledernen Schirmmütze und einem barchentnen Regenschirm, der bei günstiger Witterung auch die Habseligkeiten, welche in der großen Botanisierbüchse keinen Raum gefunden hatten, aufnehmen mußte, die Landstraße dahineilenden Wanderer hätten wohl die wenigsten für einen berühmten Professor gehalten.“



Universitätsbibliothek Regensburg, 2010